Impulsforum - Die Mobilität der Zukunft, 26. März 2025
Effizient vernetzt – Daten als Schlüssel für intelligente Verkehrssysteme
Die Mobilität von morgen wird von Daten angetrieben. Sie bilden neben Strassen und Schienen eine entscheidende Säule der Verkehrsinfrastruktur. Doch aktuell sind die Daten isoliert und in Silos gefangen. Damit intelligente Verkehrssysteme und vernetzte Mobilitätslösungen Realität werden, sind ein einfacher Zugang zu Daten und eine Harmonisierung der Datenströme unerlässlich. Wie dies gelingen kann, diskutieren wir mit unserer Referentin Christa Hostettler und weiteren Podiumsgästen am Impulsforum.
Ein offenes und standardisiertes Datenökosystem bietet zahlreiche Chancen: Mobilitätsbedürfnisse können nachhaltiger erfüllt, bestehende Angebote besser ausgelastet und Infrastrukturen optimal genutzt werden. Der Bund hat die Zeichen der Zeit erkannt und arbeitet daran, die Rahmenbedingungen für ein solches System zu schaffen.
Von der Vision zur Umsetzung
Die Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) des Bundes ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und effizienteren Mobilität. Sie schafft die rechtlichen, technischen und organisatorischen Grundlagen für einen sicheren und frei zugänglichen Datenfluss – unabhängig von kommerziellen Interessen. Ziel ist es, den Austausch von Mobilitätsdaten zu erleichtern und zukunftsweisende Lösungen schneller zu realisieren.
Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen der Transformation
Im Anschluss an den Impulsvortrag diskutieren Ueli Stückelberger und Marc Stoffel gemeinsam mit der Direktorin des Bundesamts für Verkehr über die Chancen und Herausforderungen dieser Transformation.
Schön, wenn Sie dabei sind!
Christa Hostettler ist seit 1. August 2024 Direktorin des Bundesamts für Verkehr. Nach Tätigkeiten beim Kanton Solothurn und der Stadt Bern sowie in einer Anwaltskanzlei war sie fünf Jahre lang Generalsekretärin der kantonalen Konferenzen für Bau, Planungs- und Umwelt sowie für öV. 2019 bis 2024 war die 50-jährige Solothurnerin als Leiterin Markt und Kunden und Geschäftsleitungsmitglied der PostAuto AG tätig.
Judith Wernli gehört seit 20 Jahren zum Moderationsteam von Radio SRF 3 und ist Gesprächsleiterin der Sendung «Focus». In ihrer Ausbildung am Institute for Business Sustainability erhielt sie wertvolle Inputs im Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit und ein Verständnis für die globalen Herausforderungen. Mit dem Podcast «Jetzt: Gemeinsam in die Zukunft» trägt sie dieses Wissen in die Welt hinaus. Darin erzählen Menschen, warum es lohnenswert ist, sich für die Zukunft einzusetzen.
Ueli Stückelberger ist bernischer Fürsprecher und seit 2011 Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV). Der VöV ist der nationale Dachverband der Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs. Seine Mitglieder sind über 130 Transportunternehmen sowie gut 180 Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie. In der Funktion als Direktor VöV nimmt er als Vorstandsmitglied und Stiftungsrat bei verschiedenen Partnern Einsitz und vertritt die Anliegen der Branche. Zuvor war Ueli Stückelberger als Abteilungschef der Abteilung Politik und Leiter Rechtsdienst beim Bundesamt für Verkehr (BAV) tätig.
Marc Stoffel ist Mitbegründer von 42hacks, einer NGO, die nachhaltige Innovationen in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Ernährung durch Hackathons, Allianzen und Unternehmertum beschleunigt. Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Unternehmer, Verwaltungsrat und Investor richtete er seinen Fokus gezielt auf die Lösung globaler Herausforderungen. Zuvor prägte Marc Stoffel als Mitgründer und in unterschiedlichen Rollen das Softwareunternehmen Haufe-umantis. 2013 wählten ihn die Mitarbeitenden zum CEO.
CAMPUSSAAL Kultur + Kongresse, Brugg-Windisch
Bahnhofstrasse 6, Windisch
5210 Windisch
Per Bahn
Bahnhof Brugg auf Südseite Richtung Windisch verlassen.
Sie stehen direkt vor dem Haupteingang zum CAMPUSSAAL.
Wir empfehlen die Anreise mit dem öV.
Mit dem Auto
300 Parkplätze im Gebäude
Weitere Parkplätze in naher Umgebung (Neumarkt-Parking)
«Effizient vernetzt – Daten als Schlüssel für intelligente Verkehrssysteme». Das war das Hauptthema des Impulsforums, zu dem die RVBW und PostAuto am Mittwoch, 26. März 2025, im Campussaal Brugg-Windisch eingeladen hatten. Prominente Gastrednerin war Christa Hostettler, Direktorin des Bundesamts für Verkehr (BAV).
Das Impulsforum hat sich als Vernetzungsanlass der Nordwestschweizer öV-Branche etabliert. Dies bewies die neunte Ausgabe, die mit 160 Teilnehmenden sehr gut besucht war. Darüber freuten sich die Gastgeber Stefan Kalt (Direktor RVBW) und Patrick Zingg (Leiter Markt und Kunden PostAuto, Gebiet Nord). Für Stefan Kalt war es das letzte Impulsforum in dieser Rolle: Er geht im September in Pension und wurde am Event mit einem gut gefüllten PostAuto-Wanderrucksack verabschiedet.
Daten sind neben Strassen und Schienen entscheidende Säulen der Verkehrsinfrastruktur. Damit intelligente Verkehrssysteme und vernetzte Mobilitätslösungen Realität werden, sind ein einfacher Zugang zu Daten und eine Harmonisierung der Datenströme unerlässlich. Davon zeigte sich Hauptreferentin Christa Hostettler, Direktorin des Bundesamts für Verkehr (BAV), überzeugt. Sie stellte das BAV-Projekt Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) vor, das die vorhandenen Mobilitätsdaten zusammenführen und der Branche und anderen Abnehmern zur Verfügung stellen will. Via MODI sollen sich die verschiedenen Akteure einfacher vernetzen, Daten bereitstellen und austauschen können. Eine Teilrealisierung des Angebots ist bis 2028 vorgesehen, die Umsetzung bis 2031.
Im durchaus kontroversen Podium verknüpfte Moderatorin Judith Wernli die Daten-Thematik mit dem allgegenwärtigen öV-Thema Modalsplit. Aktuell werden in der Schweiz weniger als ein Viertel der Reisestrecken mit dem öV zurückgelegt. Neben Christa Hostettler diskutierten Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV), und Jessica Schmid, Co-Gründerin von 42hacks, einer Schweizer Klima-Genossenschaft. Trotz Sympathien für das BAV-Projekt MODI betonte Ueli Stückelberger, dass es oft sehr physische Probleme wie Streckenunterbrüche gebe im öV, bei denen selbst intelligente Daten kaum helfen würden. Zudem sei der Schweizer öV bereits gut vernetzt und agil. Jessica Schmid zeigte sich überzeugt, dass es sich lohne, in Umsteigeangebote wie 31DAYS zu investieren, die es für Autofahrende reizvoll machen, andere Verkehrsmittel auszuprobieren.
Den Umstieg von der anspruchsvollen Diskussion zum abwechslungsreichen Apéro riche schafften die Teilnehmenden mit Bravour. Sie nutzten diesen abschliessenden Teil des Abends, um sich zu vernetzen und die Themen bilateral zu vertiefen.